Ein Liebeslied für die Datenspeicherung

Gibt es einen besseren Zeitpunkt, über Beziehungen zu sprechen, als den Valentinstag? Wer den richtigen Partner findet, führt häufig lebenslang eine glückliche Beziehung. Aber Beziehungen finden nicht immer nur zwischen zwei Menschen statt. Heute soll es um die zwischen IT-Organisationen und der Datenspeicherung gehen. Wie können Endnutzer den perfekten Partner finden? Erfolgreiche Beziehungen funktionieren bekanntermaßen, weil beide Partner sich auch noch nach vielen Jahren Mühe geben. Wie können IT-Administratoren also die große Liebe finden, statt nur kurze, enttäuschende Affären zu haben?

Im Grund sollte man nach dem richtigen Produkt für die Datenspeicherung wie nach dem richtigen Menschen suchen: Einige Eigenschaften sind einfach nicht verhandelbar, andere in einem gewissen Maße aber schon. Eric Polet, der Product Marketing Manager bei Spectra Logic, erklärt: „Es gibt einige Eigenschaften, die ein Partner einfach haben muss, etwa Ehrlichkeit, Liebenswürdigkeit, Sinn für Humor, Intelligenz usw. Diese grundlegenden Eigenschaften sind aber bei jedem von uns anders ausgeprägt.“ Er vergleicht die menschliche Suche nach dem perfekten Partner mit der Suche nach einer Speicherlösung: „Eine Organisation mit Endnutzern muss am Anfang den gleichen Prozess durchlaufen: Das IT-Team muss überlegen, was es benötigt, um langfristig glücklich zu sein, etwa die Prioritäten des Unternehmens, nicht verzichtbare Anforderungen, Zukunftspläne, gemeinsame Werte, Präferenzen und Grenzen.“ Polet nennt uns auch ein Beispiel für die Suche nach einem passenden Technologiepartner: „Die Auswahl zwischen einer privaten Cloud, einer Hybrid-Cloud, einer reinen Cloud oder einer Multi-Cloud ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, seine nicht verhandelbaren Kriterien zu definieren.“

Saimon Michelson, Field CTO bei CTERA, verfolgt hingegen einen etwas anderen Ansatz. „Ein guter Start ist es, ein Konzept für das gewünschte Ergebnis zu entwickeln.“ Er fährt fort: „Überlegen Sie, was Sie mit der neuen Lösung erreichen möchten. Möchten Sie Ihre ungenutzten Daten preiswerter speichern? Möchten Sie die Produktivität von Mitarbeitenden auch nach der Coronakrise steigern?“ 

Polets nicht verhandelbaren Kriterien sind entscheidend für die Partnerwahl – sei es der Mensch fürs Leben oder eine Speicherlösung. Wenn Organisationen sie beachten, können sie sich beruhigt zurücklehnen: Ihre Mindestanforderungen werden garantiert erfüllt werden. Scott Sinclair, Leitender Analyst bei ESG Global, erzählt uns, auf welche Kriterien er auf keinen Fall verzichten würde: „Bei der Datenspeicherung sind wesentliche Kriterien wie hohe Verfügbarkeit, Performance, Kosten und Benutzerfreundlichkeit nach wie vor wichtig. Dennoch sind sie nur der erste Schritt hin zu einer passenden Lösung.“ Er erzählt auch, dass Organisationen ihr Wachstum manchmal unterschätzen. „Sobald die Grundvoraussetzungen erfüllt sind, sollten Sie solche Speicherlösungen ganz oben auf die Liste setzen, die sich am flexibelsten an sich ändernde Anforderungen anpassen können, und zwar nicht nur in Bezug auf mehr Kapazitäten oder Leistung.“

Veniamin Simonov, Leiter des Produktmanagements bei NAKIVO, erklärt, dass der Erfolg sowohl von der Speicherlösung als auch von der jeweiligen Organisation abhängt: „Ein gutes Verständnis der Organisation, ihrer Bedürfnisse und eine recht genaue Prognose für die nächsten Jahre sind grundlegend. Damit muss man dann nach einer Lösung suchen, die nicht nur aktuell ist, sondern auch in den kommenden Jahren passen wird. Anschließend sollte man das oder die ausgewählten Produkte bewerten und testen.“

Noch ein wichtiger Ratschlag an dieser Stelle: Viele Menschen, die aktiv nach einem Partner oder einer Partnerin suchen, können bestätigen, dass wir manchmal zu wissen glauben, wonach wir suchen, aber erst dann eine klare Vorstellung von den Eigenschaften eines möglichen Partners bekommen, wenn wir uns hinsetzen und unsere Prioritäten aufschreiben. Eine weiterer wichtiger Faktor bei der Suche nach dem perfekten Partner sind Sie selbst: Wie viel sind Sie bereit, in eine Beziehung zu investieren? Polet von Spectra Logic erzählt, was man bei dieser Überlegung beachten sollte: „Betrachten Sie die Investitions- und die laufenden Kosten, den Zeitaufwand und die Flexibilität der Lösung, bevor Sie sich entscheiden.“

Auch die Zuverlässigkeit ist ein wichtiger Faktor: Fehlende Zuverlässigkeit kann das Vertrauen in ein Unternehmen und seinen Ruf schwer schädigen. Das kann das Ende der Beziehung bedeuten und auch zukünftige schädigen. Im Fall der Datenspeicherung kann es sich um einen Endnutzer handeln, der eine bestimmte Technologie aufgrund einer schlechten Erfahrung komplett ablehnt. Doug Williams, Northern Europe Alliance & Channel Director bei Scality, betont daher: „Es ist wichtig, einen zuverlässigen Partner zu finden, der Sie niemals im Stich lässt. Sowohl in zwischenmenschlichen Beziehungen als auch bei einem Datenspeicher-Array ist das ein absolut nicht verhandelbares Kriterium.“ Er ergänzt: „IT-Organisationen sollten auch auf Langlebigkeit achten, damit ihre ausgewählten Lösungen ihr Wachstum und ihre Entwicklung über Jahre hinweg unterstützen.“

Alle IT-Administratoren, die eine langfristige, glückliche Beziehung mit ihrer IT-Umgebung führen möchten, müssen auch an alle anderen denken, die von dieser Partnerschaft betroffen sind. Wenn sie auch andere Benutzer in ihrem Unternehmen betrifft, müssen beim Auswahlprozess auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Michelson von CTERA erklärt: „Es ist wichtig, sich mit den Menschen im Unternehmen zu unterhalten, um ihre Anforderungen zu verstehen. Nachdem Sie Daten gesammelt/analysiert und Input vom restlichen Unternehmen erhalten haben, sollten Sie Ihre funktionalen Anforderungen formulieren und mit der Suche nach der/den besten Storagelösung(en) beginnen.“

Ein weiterer wichtiger Schritt für eine langfristige Beziehung ist der Blick in die Zukunft. Eine IT-Organisation auf der Suche nach einem neuen Partner sollte weiter denken als nur an das Hier und Jetzt. Nicht alle Menschen überzeugen uns gleich beim ersten Date. Und dennoch können wir mit der Zeit weitere begehrenswerte Aspekte erkennen, die hervorragend zu uns passen. Das Gleiche gilt für die Datenspeicherung: Ein IT-Administrator sollte eine Lösung nicht sofort ablehnen, weil sie auf den ersten Blick nicht alle Anforderungen erfüllt. Vielleicht sind ja schon neue, hilfreiche Features in Planung. Simonov von NAKIVO erklärt das so: „Wenn einem Produkt zum Beispiel eine kritische Funktion fehlt, die Sie in den nächsten zwei Jahren benötigen werden, ist sie vielleicht in Planung oder wird sogar schon entwickelt.“ Dennoch gilt unbedingt: Wenn eins der unverhandelbaren Kriterien nicht in absehbarer Zeit umgesetzt wird, sollten Sie lieber weitersuchen. „Wenn das Unternehmen schon jetzt eine geschäftskritische Funktion benötigt, die der Anbieter noch nicht bereitstellen kann, ist es wahrscheinlich besser, sich nach einem anderen Anbieter umzusehen.“

IT-Administratoren haben das Recht, von einer Partnerschaft eine Reihe attraktiver Eigenschaften zu erwarten, etwa Zuverlässigkeit, eine reibungslose Kommunikation und die Integration des Produkts. Nachdem wir uns all diese Kriterien angesehen haben, bleibt die Frage: Wann wird eine IT-Organisation im übertragenen Sinne „nach rechts wischen“?

Bewertungen sind eine großartige Feedback-Quelle. Für mögliche Lebensgefährten sind sie vielleicht nur schwer zu bekommen, aber das gilt natürlich nicht für IT-Produkte. Sie können Organisationen sehr helfen, wenn sie sich nicht zwischen zwei oder drei Lösungen entscheiden können. Simonov von NAKIVO ist vom Nutzen von Rezensionen und Kundenmeinungen überzeugt: „Es ist absolut sinnvoll, online nach Bewertungen und Fallstudien zu suchen und dabei besonders auf negative Meinungen zu achten. Mit solch einer Recherche kann man herausfinden, ob der ausgewählte Anbieter kundenorientiert ist und ob ihm die Zufriedenheit der Benutzer wichtig ist.“

Die Gesamtbetriebskosten (TCO) sind ein weiterer wichtiger Faktor für die Beziehung einer IT-Organisation mit ihrer Datenspeicherlösung. In einer glücklichen Liebesbeziehung sollte man natürlich niemals die TCO berechnen. Schließlich hat Liebe keinen Preis. Dennoch sind sie durchaus eine ernste Angelegenheit für Anbieter, meint Simonov: „Organisationen mit begrenztem Budget sollten sich für ein günstigeres Produkt entscheiden, sofern es ihre unverhandelbaren Kriterien erfüllt.“

Die Suche nach dem idealen Partner kostet viel Zeit und Mühe. Bevor sich Organisationen jedoch auf die Suche machen, müssen sie sich ihrer Anforderungen und Grenzen bewusst sein und genau wissen, welche Kompromisse sie eingehen würden. Wenn eine Organisation dem Prozess die nötige Aufmerksamkeit schenkt, kann am Ende Liebe in der Luft (des Rechenzentrums) liegen.

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